„Fakten-Check“ Bürgerbegehren: Richtigstellungen

Für alle Personen, die das Dokument nicht kennen oder vorliegen haben, haben wir das Schreiben hier bereitgestellt.

Finanzierung und Fördermittel

Kritik: Die Baukosten betragen 7,3 Mio. € plus Zinsen und müssen vollständig finanziert werden.

Nach Berücksichtigung von Fördermitteln und der Rückerstattung der Mehrwertsteuer belaufen sich die tatsächlichen Kosten für die Gemeinde auf etwa 4,4 Mio. €.​ 12

Erläuterung der Investition

Die Gesamtkosten teilen sich in zwei Bereiche

Heizungsanlage:

  • Die Heizungsanlage hat eine Lebens-dauer von mindestens 20-25 Jahren
  • Danach kann bei Bedarf kann auf neue Technologien umgestellt werden, während die bestehende Infrastruktur (Leitungen) weiterhin genutzt werden kann.

Infrastruktur:

  • Diese hat eine konservativ geschätzte Lebensdauer von 50-60 Jahren.
  • Sie kann also 2-3 Mal länger genutzt werden als die Heizungsanlage selbst.

Diese Investition stellt eine zukunftssichere Lösung dar. In der Zukunft können wir flexibel
auf die Weiterentwicklung technischer Lösungen reagieren, um weiterhin effizient und
nachhaltig zu arbeiten.

Genauigkeit der Kostenschätzung

Kritik: Es wird behauptet, dass es sich nur um eine grobe Kostenschätzung handelt, die kontinuierlich steigt.
Zudem sollen die Berechnungen von Laien durchgeführt worden sein

Die vorliegenden Kostenschätzungen basieren größtenteils auf konkreten Angeboten und Erfahrungen aus bereits realisierten Projekten. Diese fundierte Grundlage garantiert eine hohe Genauigkeit der Kalkulationen.​ 3 Die Berechnungen wurden von Experten eines Ingenieurbüros
durchgeführt. Diese haben die Wechselwirkungen der einzelnen Faktoren sowie die relevanten
Standards im Bereich Sanitär, Heizung und Klima (SHK) berücksichtigt.

Minimierung finanzieller Risiken


Durch den detaillierten Vergleich und die sorgfältige Planung können finanzielle Risiken minimiert und eine verlässliche Budgetplanung gewährleistet werden.

Kostensteigerung und Inflation
Die beobachtete Kostensteigerung ist größtenteils auf die Inflation zurückzuführen.
Ein Bürgerbegehren, das den Bau weiter verzögert, würde die Kosten weiter erhöhen und somit eine selbsterfüllende Prophezeiung darstellen.

Höhe der öffentlichen Zuschüsse

Kritik: Die Höhe des öffentlichen Zuschusses sei unbekannt.​

Es liegen bereits schriftliche Förderzusagen vor, die eine verlässliche finanzielle Planung ermöglichen.4

Die Förderung beträgt lt. Bürgermeister Ruppert brutto zur Zeit 1.150.000 € + noch offene Beantragungsverfahren.

Stand: 09.04.2025

Umweltfreundlichkeit von Hackschnitzelheizungen

Kritik: Es wird infrage gestellt, ob Hackschnitzelheizungen wirklich umweltfreundlich sind

Bei der Verbrennung von Holz wird nur so viel CO₂ freigesetzt, wie der Baum während seines Wachstums aufgenommen hat. Dieses CO₂ würde auch bei natürlicher Zersetzung im Wald freigesetzt werden. Im Gegensatz dazu setzen fossile Brennstoffe wie Erdgas CO₂ frei, das über Millionen Jahre gespeichert wurde und sonst nicht in die Atmosphäre gelangen würde.​ 5

Nachhaltigkeit und CO₂-Bilanz

  • Hackschnitzelheizungen tragen nicht zur Erhöhung des atmosphärischen CO₂-Gehalts bei,solange die Holzernte nachhaltig erfolgt.
  • Fossile Brennstoffe hingegen setzen zusätzliches CO₂ frei, das zuvor langfristig gebunden war, und verstärken so den Treibhauseffekt.

Holzversorgung und Waldumbau

Kritik: Es wird behauptet, dass 52 % des benötigten Holzes aus dem Gemeindewald stammen und der Rest
zugekauft werden muss.

In den kommenden Jahren wird durch den klimaresistenten Waldumbau genügend Holz anfallen,
um den gesamten Bedarf zu decken.6 7 8

Nachhaltige Holzernte

  • Wichtig: Es werden keine gesunden Bäume zum Verbrennen gefällt!
  • Es wird ausschließlich geringwertiges oder unverkäufliches Restholz verwendet – keine wertvolles Stammholz.
  • Zudem kann auch Schadholz, welches z. B. bei einem Borkenkäferbefall entsteht, für die thermische Verwertung genutzt werden. Diese Bäume können ohnehin nicht weiter vermarktet werden.
  • Teilweise muss für die Entsorgung von unbrauchbarem Holz bezahlt werden. Diese Kosten können eingespart werden.
  • Es kann Holz aus Baumpflegemaßnahmen der Kommune, des Landkreises und privater Unternehmen verwendet werden, das ansonsten für keine Verwertung geeignet ist

Zum Schutz unseres Waldes wird auch regelmäßig Schadholz entfernt (z.B. Borkenkäfer). Diese Bäume können nicht vermarktet werden. Diese können ebenfalls der thermischen Verwertung zugeführt werden. Im Jahr 2023 lag in Bayern der Anteil von Schadholz durch Borkenkäfer, Windbruch, Trockenheit und Schnee/Eis bei 51% der Gesamtmenge. Die Menge an Schadholz nahm 2023 im Vergleich zu 2022 um 61% zu. 2024 war der Wert wieder leicht rückläufig, aber immer noch höher als 2022.

Betriebskosten und Personalaufwand

Kritik: Es wird behauptet, dass die laufenden Betriebskosten nicht kalkulierbar sind und zusätzliches Personal erforderlich ist.

Der Betriebsaufwand wurde detailliert analysiert

Moderne Hackschnitzelanlagen sind weitgehend automatisiert und erfordern nur minimalen personellen Aufwand. Die Fernwartung ermöglicht eine effiziente Überwachung und reduziert den täglichen Kontrollaufwand. Zudem sind die anfallenden Reststoffe gering und teilweise wiederverwertbar, was die Entsorgungskosten minimiert.

Betriebsdetails

Befüllung:
Die Anlage wird 1-2x pro Woche mit einem Radlader bestückt. Dies dauert jeweils etwa 1–2
Stunden.

Überwachung:
Die Überwachung erfolgt über ein Fernwartungs-modul, sodass ein täglicher kurzer Check in der Regel ausreicht.

Ascheentsorgung:
Es fällt keine Schlacke an, zudem kann ein Teil der Asche wiederverwertet werden. Nur ein geringer Teil muss entsorgt werden.

Zur Rolle des Initiators des Bürgerbegehrens stellen sich einige Fragen.

Der Hauptinitiator des Bürgerbegehrens ist – nach eigenen Angaben in der öffentlichen Fraktionssitzung der BBL am 24.03.2025 – fachlich kein Experte für Heizungstechnik. Er betonte mehrfach, dass er sich überwiegend über Internetrecherche informiert habe. Seine Überlegungen zur technischen Ausgestaltung des Nahwärmenetzes basieren offenbar auf Empfehlungen für eine Heizungsanlage, die für seine private Immobilie gedacht war. Inwiefern diese Empfehlungen auf ein kommunales Wärmenetz übertragbar sind, bleibt offen.

Darüber hinaus wurde in der Sitzung deutlich, dass ihm zu diesem Zeitpunkt offenbar nicht bekannt war, dass es für das geplante Projekt staatliche Förderungen mit konkreten Zahlen gibt. Auch sein Bezug zu politischen Kontakten, die – soweit ersichtlich – nicht direkt in die Projektplanung involviert sind, wirft Fragen hinsichtlich der Tiefe seiner Informationsbasis auf.

Was motiviert dieses Engagement?

In Gesprächen vor Ort wird von mehreren Seiten die Frage gestellt: Was treibt den Initiator an? Gibt es persönliche Beweggründe, die über das genannte öffentliche Interesse hinausgehen?

Es stellt sich zudem die Frage, warum bislang kein alternativer Vorschlag mit konkreter technischer und wirtschaftlicher Ausarbeitung präsentiert wurde. Die Aussage, ein Projekt sei „zu teuer“, wirkt für viele Beobachter unvollständig, wenn nicht gleichzeitig eine belastbare Alternative zur Diskussion gestellt wird.

Klarstellung zu einem verbreiteten Gerücht:

In Zusammenhang mit dem Standort des geplanten Hackschnitzelwerks kursiert die Behauptung, es habe dort ursprünglich Pläne für ein Neubaugebiet gegeben. Dies ist schlicht falsch! Solche Pläne hat es nie gegeben! Auch die Vorstellung, Feuerwehrangehörige hätten dort bevorzugt Bauplätze erhalten sollen, ist völlig unrealistisch. Ein solches Vorgehen wäre mit Recht nicht vereinbar.

Heimatwärme statt Krisenabhängigkeit – unsere Energie, unsere Zukunft.

  1. Amtsblatt KW13 ↩︎
  2. aktualisierte Zahlen stammen aus Email der Bauverwaltung Gemeinde Bessenbach vom 07.04.2025 ↩︎
  3. Amtsblatt KW13 ↩︎
  4. Amtsblatt KW13 ↩︎
  5. https://www.stmelf.bayern.de/wald/holz_holzmarkt/energetische-holzverwendung-faqs/index.html ↩︎
  6. https://www.bergwaldprojekt.de/projekte/heigenbruecken ↩︎
  7. https://www.lwf.bayern.de/forsttechnik-holz/holzmarkt/051095/index.php?#tab-32 ↩︎
  8. https://www.br.de/nachrichten/bayern/kampf-gegen-die-zeit-mit-der-kettensaege-gegen-den-borkenkaefer,UgkedxJ ↩︎